Storchennest

Vielen Ausflüglern ist am Ausgang Götterswickerhamm der alte Mühlenturm mit seinem achteckigen, weit überstehenden Aussichtsraum und dem „Storchennest“ bekannt. Die heutige Architektur spiegelt jedoch die wechselvolle Geschichte und zeittypische Bauformen wieder.

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Haus Storchennest

Der Erbauer, Heinrich Wellmann, lernte sein Handwerk beim Besitzer der Voerder Windmühle – die heute leider nicht mehr existiert – Friedrich Vorstius. Nach der Hochzeit mit Margarete Schepers aus Voerde kaufte er vom Bauern Hermann Schürmann für 200 Taler ein Grundstück am Rheindeich und konnte 1849 eine stattliche Mühle in Betrieb nehmen. Zum Bau der Mühle musste er sich 1.000 Taler leihen. Doch die Mühle bescherte ihm nicht viel Glück – 1853 brannte sie zum Teil aus. Wellmann starb ein Jahr später, seine Ehefrau folgte ihm wenige Monate danach. Zurück blieben 6 kleine Kinder.

Damit die Mühle nicht stillstand, taten sich einige Eingesessene -Bauer Schürmann-Dickmann, Wirt Borgardts und der Bauer Rockhoff, genannt Nienhus- zusammen, und kauften die Mühle, um sie gemeinsam zu betreiben. Sie ließen das Mahlgeschäft von Gesellen ausüben. 

Der letzte Besitzer der Mühle war Wilhelm Schiefelberg. Mangel an Kundschaft und die Konkurrenz der mit Motorantrieb ausgerüsteten Mühlen veranlassten Schiefelberg, um 1900 die Mühle stillzulegen. Da das Gebäude für andere Zwecke nicht verwendbar war, wurde es dem Verfall preisgegeben. Mahlwerk, Mühlenhaube und Flügel waren bald verschwunden. Doch der Turm blieb stehen.

Der Stumpf wurde in den Jahren 1924/1930 zu einem Aussichtsturm wie Sie ihn heute vorfinden, umgebaut. Bis circa 1967 befand sich hier ein beliebtes und bekanntes Ausflugslokal. „Haus Storchennest“ befindet sich heute im Privatbesitz.

Quelle: Stadt Voerde

Haus Storchennest, Fotograf: Thorsten Vogt